Holzschutz für das Fachwerk / Umgebindehaus

Besonders in alten Fachwerkhäusern und Umgebindehäusern ist der Holzschutz oft eine schwierige und immer eine komplexe Angelegenheit.  Als erstes müsste man feststellen, ob es in dem Holz noch aktive Schadinsekten gibt. Falls das der Fall ist, dann müssen diese vorab von einen Holzschutzfachmann beseitigt werden, oder man wendet den „thermischen“ Holzschutz an.  Dabei wird der Balken über eine Dauer von mindestens drei Stunden auf eine Temperatur von mehr als 58° erhitzt um sämtliche Schädlinge zu töten.Beim folgenden Grundschliff sieht man sich  genauer an, welche Risse und Löcher im Holz sind. Kleine Risse und Insektenlöcher, kann man dabei außer acht lassen. Außerdem gilt gerade bei Fachwerk – KEIN Silikon und Acryl! Diese Substanzen dichten zwar die Feuchtigkeit ab, aber auch die Luft. Wenn man also einen größeren Riss in einem Balken mit Silikon oder Acryl abdichtet, kann es sehr schnell passieren, dass sich in den Feuchtigkeitsresten darunter Schimmelpilze sammeln und der Dachbalken von innen verfault.

Luftdurchlässigen Holzschutz kann man sich vorstellen, wie ein Heißes Brot vom Bäcker, das in einer Luftdichten Plastiktüte gelagert wird – es schwitzt und verschimmelt auf Dauer. Von Fachleuten wird empfohlen, dass man Holzrisse im Fachwerk die nicht breiter und nicht tiefer sind als 1 cm, schlicht so lassen sollte wie sie sind. Das ist eben auch der besondere Charme von altem Holz. Größere Risse, die wirklich nicht mehr schön sind, füllt man einfach mit einem Holzkeil aus, den man ohne Kleber und Acryl in das Holz treibt. Anders als bei moderneren Bauten kann man bei einem Fachwerk nicht so weit abdichten, dass kein Tropfen mehr durchkommt.

Kommentare sind geschlossen.